Die Kuechenfee by Stella Conrad

Die Kuechenfee by Stella Conrad

Autor:Stella Conrad
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-03T16:00:00+00:00


Als sie am Tisch saßen, sagte Lilli ungeduldig: »Also, jetzt erzähl schon, Gina.«

Gina nickte, drehte sich aber zuerst zu Svenja um, die sich in Hörweite im Garten herumdrückte. Svenja versuchte zwar, den Eindruck zu erwecken, als sei sie am Gespräch der beiden Frauen nicht interessiert, stellte sich aber nicht sehr geschickt dabei an. »Svenja?«

Svenja kam sofort auf die Terrasse. »Ja, Tante Gina?«

»Carissima, bist du bitte so nett und lässt uns allein? Ich möchte mit deiner Mutter reden.«

Svenja zog zwar einen Schmollmund, verzog sich aber außer Hörweite und sammelte einige der im Gras verstreuten Kissen ein. Sie lümmelte sich auf eine der Liegen unter dem Pavillongestell und zog ihren tragbaren CD-Spieler aus der Jackentasche. Sie schaltete das Gerät ein und steckte sich die Kopfhörerstöpsel in die Ohren. Ihr rechter Fuß begann zu wippen.

»Also gut, Lilli.« Als wollte sie noch etwas Zeit gewinnen, zog Gina umständlich ihre Jacke aus und hängte sie über die Lehne ihres Stuhls.

Lilli verlor die Geduld. »Gina! Wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst …«

Gina seufzte wieder. »Es geht um Kati und Tobi.«

»Wieso? Was? Ich verstehe nicht …«

»Gleich wirst du es verstehen. Wir Mädels saßen heute Morgen beim Frühstück, als Tobi hereinkam … mit einem Mädchen.«

»Mit einem Mädchen?«, wiederholte Lilli verständnislos. »Na und?«

»Nichts, na und. Das Mädchen hatte lediglich ein T-Shirt an, das knapp ihren kleinen Hintern bedeckte – und sie sah sehr verschlafen aus. Und sie hing an Tobi wie eine Klette, der, nebenbei bemerkt, ebenfalls ein wenig ermattet wirkte.« Gina schnaubte. »Immerhin war mein Herr Sohn etwas vollständiger bekleidet als die junge Dame.«

Allmählich fiel bei Lilli der Groschen. »Du meinst, Tobi und dieses Mädchen … Oh.«

Gina nickte grimmig. »Allerdings. Tobi war gestern Abend unterwegs, angeblich mit Kumpels. Er wusste nichts davon, dass Kati und Svenja bei uns übernachten würden. Ich hatte irgendwie keine Gelegenheit, es ihm zu sagen. Und dieses Mädchen hat offenbar die Nacht bei ihm … mit ihm verbracht.«

»Oh, die arme Kati. Wie hat sie reagiert?«

»Sie ist kreideweiß geworden, als die beiden in die Küche gekommen sind, das kannst du mir glauben. Ich wusste gar nicht, was ich sagen oder tun sollte. Und dann sagte dieses Mädchen«, Gina verstellte ihre Stimme und säuselte übertrieben: »Tobi, Süßer, willst du mich deiner Mutter nicht vorstellen? Ach, und die liebe Kati ist auch hier. Hallo, Kati!« Gina schüttelte sich. »Urgh, es war absolut gruselig.« Sie starrte in den Garten hinaus, wo Svenja mittlerweile zur Musik aus ihren Kopfhörern versunken vor sich hin tanzte.

»Ach herrje, Gina, die arme Kati. Und was ist dann passiert?«

»Tobi war knallrot und starrte Kati an, und Kati war mittlerweile hellgrün im Gesicht und guckte wie gelähmt auf ihren Teller. Tobi stammelte dann irgendwas davon, dass das Mädchen Mandy hieße und in seine Klasse ginge. Mandy – das musst du dir mal vorstellen! So eine aufgedonnerte kleine Tussi mit aufgemalten Augenbrauen und mindestens drei Piercings im Gesicht.« Gina schüttelte fassungslos den Kopf. »Und ich will mir lieber nicht vorstellen, wo sie sonst noch überall Metallknöpfe stecken hat.« Gina deutete mit dem Daumen über ihre Schulter.



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